Vorwärts nach Hannover zur BiblioCON 2023


Der größte und wichtigste bibliotheks- und informationswissenschaftliche Kongress in Deutschland ist die BiblioCON. Trotz des neuen Namens bleibt der ehemalige Bibliothekartag der Tradition eines breiten Fortbildungsprogramms und einer Firmenausstellung treu. Dieses Jahr findet der Kongress vom 23. bis 26. Mai 2023 in Hannover unter dem Motto „Vorwärts nach weit“ statt.

Wir freuen uns sehr, dass Vertreter*innen des hebis-Verbundes das Vortragsprogramm mitgestalten und drei Projekte des hebis-Verbundes vorstellen.

Außerdem wird der hebis-Verbund in der Firmenausstellung am Gemeinschaftsstand der OCLC-Pica-Partner vertreten sein (Details folgen).

Vorträge

Podiumsdiskussion: „Treffen in Gemeinsamkeit, wachsen in Vielfalt“

„Treffen in Gemeinsamkeit, wachsen in Vielfalt“
FOLIO goes Library NetworX

Kirstin Kemner-Heek (Verbundzentrale des GBV Göttingen)
Paul Kloppenborg (BSZ, Konstanz)
Maike Osters (hbz, Köln)
Edwin Pretz (BVB-Verbundzentrale, München)
Dr. Uwe Risch (hebis Verbundzentrale, Frankfurt am Main)

Diskussionsleitung: Hans-Jörg Lieder (ZDB Berlin)

Donnerstag, 25. Mai, 11:00 – 12:30
Niedersachsenhalle A (mit Streaming)
Podiumsdiskussion

 

The Future of Libraries is Open: Seit 2016 werden die Entwicklung und Implementierung des Open Source Library Service Platform (LSP) FOLIO in den deutschen Verbünden und Institutionen verfolgt. Inzwischen sind neben hbz und GBV auch BSZ, BVB und hebis sowie 12 Einzelinstitutionen Entwicklungspartner Mitglied in der internationalen FOLIO-Community.
Die kontinuierliche Ausweitung der Zusammenarbeit in den deutschen FOLIO-Projekten prägen in ihrer Unterschiedlichkeit und ihren Gemeinsamkeiten in Zielsetzung, Timeline, Finanzierung und Organisationsstruktur eine neue Form und Kultur der verbundübergreifenden Kooperation im nationalen und internationalen Kontext. Die Implementierung und der Betrieb von FOLIO LSP kann Modell für weitere verbundübergreifende Kooperationen heutiger und künftiger Bibliotheksservices sein. Wir diskutieren mit den FOLIO-Projektleitungen der fünf Verbundzentralen (Paul Kloppenborg (BSZ), Edwin Pretz (BVB), Kirstin Kemner-Heek (VZG), Maike Osters (hbz), Uwe Risch (hebis)) über ihre Motivation, Ausgangslage, Ziele und Vorgehensweisen. Dabei sollen Möglichkeiten der gemeinsamen, nachhaltigen Entwicklung und die Übernahme von Verantwortung als non-profit Serviceprovider in der Community beleuchtet werden.

Uni-App und Bibliothek

Uni-App und Bibliothek

Dr. Bettina Sunckel (hebis-Verbundzentrale, Frankfurt am Main)

Donnerstag, 25. Mai, 12:00 – 12:30
Future Meeting Space A
In: Schneller orientieren mit Apps (TK 4: Dienstleistungen und Community Building)

 

Studierende erwarten die Bereitstellung von Informationen und Inhalten als digitales Produkt und deren Nutzbarkeit über mobile Endgeräte. Im Rahmen des bundesweiten „StApps“-Projekts entwickelte die Goethe Universität Frankfurt am Main die Goethe-Uni App mit dem Ziel, den Studierenden ein Werkzeug zur Verfügung zu stellen, das ein möglichst einfaches und effizientes Management des Studiums ermöglicht. In diesem Zusammenhang wurden unter anderem die Anbindung an das Campus Management System HIS/LSF, die Abfrage der Mensa Speisepläne des Frankfurter Studentenwerks und eine Kartenansicht der Universitätsgebäude implementiert.
Die Bibliotheken im hebis-Verbund haben mit dem „hebis Discovery System“ (HDS), das von der hebis-Verbundzentrale gehostet und weiterentwickelt wird, einen modernen Online-Katalog mit Discovery Service auf VuFind-Basis. Beide Systeme wurden nun im Rahmen des hessenweiten „mobil und digital“-Projekts miteinander verzahnt. Man kann jetzt auf das Benutzerkonto der jeweiligen Hochschulbibliothek und damit alle Funktionen rund um die Ausleihe von Medien (Ausleihstatus, Verlängerungen, Mahnungen etc.) über die Studierenden-App zugreifen. Zudem wird eine vereinfachte Basis-Suche in der Studierenden-App angeboten, die ihre Daten unmittelbar aus HDS bezieht.
Das Ergebnis ist eine auf Studierende ausgerichtete Zusammenführung der digitalen Informationsangebote der Universität an zentraler Stelle. Im Vortrag wird die Goethe-Uni App im Kontext der beteiligten Projekte mit besonderem Focus auf die Bibliotheksfunktionen vorgestellt.

Digitale Medienwerke aus Hessen für die Nachwelt sichern

Digitale Medienwerke aus Hessen für die Nachwelt sichern
5 Pflichtbibliotheken – 1 gemeinsame Infrastruktur

Rita Albrecht (hebis-Verbundzentrale, Frankfurt am Main)
Helmut Eckardt (hebis-Verbundzentrale, Frankfurt am Main)

Freitag, 26. Mai, 09:30 – 10:00
Eilenriedehalle B
In: Langzeitarchivierung (TK 6: Digitale und analoge Infrastrukturen)

 

In Hessen sind gemäß Hessischem Bibliotheksgesetz fünf Pflichtexemplarbibliotheken zuständig für die Sicherung des „historischen Erbes“. Dazu gehören seit 2017 auch „Medienwerke in unkörperlicher Form“. Als Dienstleister für die Bibliotheken fungiert die hebis-Verbundzentrale, die für die Ablieferung von elektronischen Pflichtstücken eine zentrale Infrastruktur aufgebaut und bereitgestellt hat.
Herzstück der Infrastruktur ist das E-Pflicht-Portal, das Verlagen und Bibliothekar*innen als Arbeitsplattform dient. Gleichzeitig fungiert es auch als Präsentations- und Benutzungsplattform. Für die Verlage wurden verschiedene Ablieferungsroutinen implementiert, die wahlweise genutzt werden können – Webformulare für eher gelegentliche Ablieferungen oder automatisierte Verfahren für die gleichzeitige Ablieferung großer Mengen an elektronischen Pflichtstücken. So entsteht eine Sammlung digitaler hessischer Publikationen ohne jede Einschränkung – graue Literatur steht neben E-Books aus Verlagen, Vereinszeitschriften neben bekannten Tageszeitungen, Krimis neben Aufsätzen aus wissenschaftlichen Fachzeitschriften.
Der Vortrag stellt das E-Pflicht-Portal und die verschiedenen Ablieferungsverfahren vor, darunter das gerade neu entwickelte für die Ablieferung von Aufsätzen aus Zeitschriften, und berichtet über das Erschließungskonzept für die Publikationen. Angesprochen werden auch die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die rechtskonforme Nutzung der digitalen Pflichtstücke in den Pflichtbibliotheken.

Umschriftnormen

Umschriftnormen
Ein Update aus den DIN-Arbeitsausschuss „Transliteration und Transkription“

Rita Albrecht (hebis-Verbundzentrale, Frankfurt am Main)

Donnerstag, 25. Mai, 09:30 – 10:00
Konferenzraum 27/28
In: Metadatenstandards (TK 5: Daten und Publikationen)

 

Umschriftstandards haben eine lange Tradition in Deutschland. Bereits die „Preußischen Instruktionen“ von 1899 enthielten für den Bibliotheksbereich eine Anlage mit dem Titel „Schema zur Transkription fremder Schriftarten“ mit Vorgaben u.a. für Sanskrit, Syrisch oder Koptisch. Die „RAK“ setzten diese Tradition später fort. Der 1927 gegründete Fachnormenausschuss „Bibliothekswesen“ im Deutschen Normenausschuss schrieb die Entwicklung von Umschriftnormen ebenfalls auf seine Agenda, brauchte allerdings bis 1962, ehe mit der DIN 1460 die erste Norm unter dem Titel „Transliteration slawischer kyrillischer Buchstaben“ erschien.
Inzwischen sind eine ganze Reihe von Umschriftnormen unter dem Dach des „Deutschen Instituts für Normung (DIN)“, wie die für Normung in Deutschland zuständige Institution heute heißt, erschienen. Zuständig für deren Erarbeitung und die laufende Pflege ist der „Arbeitsausschuss Transliteration und Transkription“ im Normenausschuss Information und Dokumentation (NID). Die Vorsitzende (Obfrau) des Arbeitsausschusses gibt in ihrem Vortrag einen Überblick über die Normungsaktivitäten der letzten Jahre und berichtet über wichtige Aktualisierungen von Umschriftnormen (z.B. Kyrillisch), über Neuerscheinungen (z.B. Tamil), über schwierige und oft diskutierte Normen (z.B. Griechisch) und über Lücken im Normenwerk (z.B. Tibetisch). Besonders in den Fokus genommen werden die aktuell bearbeiteten Normungsprojekte für Bengali und für Klassisch-Syrisch.
Einen Seitenblick wirft die Referentin auch auf das internationale Normungsgeschäft der ISO und stellt eine neue ISO-Norm vor, mit der Umschriftnormen kodiert werden können. Die Anwendung dieser Norm bietet im Bibliothekswesen künftig Vorteile im internationalen Austausch von bibliographischen Daten und deren Nachnutzung.

barcode

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Rita Albrecht

hebis-Verbundzentrale

Bockenheimer Landstr. 134-138
60325 Frankfurt